Freiwillige Fererwehr Niederlindhart

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»Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Niederlindhart«

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In Bayern war nach einer Entschließung des Kgl. Bayerischen Staatsministerium des Inneren aus dem Jahre 1860 die Zeit der Bildung von Freiwilligen Feuerwehren gekommen.

Die erste Dorffeuerwehr wurde in Bayern 1868 in Zirndorf gegründet.

Seitdem wurde überall in den Dörfern eine „Freiwillige Feuerwehr“ organisiert.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehren in unserem Bezirk kann vermutlich durch die großen Brände in Sallach 1874 und Schierling 1877, bei denen große Teile des Ortes vernichtet wurden, gesehen werden.

Aus den Anordnungen in den Amtsblättern ist folgendes zu lesen. Im Amtsblatt von 1875 steht geschrieben: 

An die Herren Bürgermeister.

Die freiwilligen Feuerwehren betreffend.

Nachdem sich bisher ungeachtet aller Belehrungen, Ermahnungen, Zusicherungen von Hilfsmitteln nur in den Marktgemeinden Geiselhöring und Pfaffenberg, dann in den Landgemeinden Schierling und Mallersdorf Freiwillige Feuerwehren organisiert haben, so wird bekannt gegeben, dass in die nächst erscheinenden neuen Distrikts- polizeilichen Vorschriften, welche der Regierung zur Vollziehbarkeits-Erklärung vorgelegt werden, die Errichtung von Pflicht - Feuerwehren als Bestimmung aufgenommen werden wird.

In jenen Orten also, in welchen Freiwillige Feuerwehren größerer Organisation oder geringeren Umfanges (Dorf - Feuerwehren) noch nicht bestehen, werden Pflicht - Feuerwehren zur Durchführung zu kommen haben.

Die Herren Bürgermeister werden hiervon schon jetzt verständigt, um noch rechtzeitig wenigstens zur Bildung von Dorf - Feuerwehren in ihren Gemeinden zu ermuntern, wenn letztere nicht anders gewärtigen wollen, dass bei ihnen Pflicht Feuerwehren mit vielleicht lästigeren Bedingungen, als wenn sie Freiwillige Feuerwehren selbst errichten, durchgeführt werden. (10.Januar 1875)

Die sich bildenden freiwilligen Dorf - Feuerwehren werden gut tun, regelrecht organisierte Freiwillige Feuerwehren zu errichten, weil dann deren Mitglieder in Unglücksfällen den Schutz der Landes - Unterstützungskasse genießen, was in den betreffenden Gemeinden bekannt zu machen ist. (26.Januar 1875)

Im Bezirk Mallersdorf wurde 1875 durch das Kgl. Bezirksamt eine Feuerlöschordnung erlassen, aus der zu ersehen ist, wie sich in Zukunft die Bevölkerung im Brandfalle zu verhalten hat.

Das Feuerwehrwesen in Bayern stand unter dem Schutzpatron des Königshauses.  

Im Nachbardorf Mallersdorf wurde eine "Freiwillige Feuerwehr" am 1. Oktober 1871 gegründet. Damals haben sich auch 5 aktive Männer aus dem Dorfe Niederlindhart der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Mallersdorf angeschlossen. 

So darf hier auch der Anfang der "Freiwilligen Feuerwehr Niederlindhart" gesehen werden. Die Gründungsmitglieder der Feuerwehr in Mallersdorf waren:

Ludwig Lederer Bauerssohn, Andreas Westermaier Bauerssohn, Franz Xaver Höcherl Wagnermeister, Johann Höcherl Wagnermeisterssohn, Johann Lederer Bauerssohn. 

Die Männer, die in der Feuerwehr in Mallersdorf Erfahrung gesammelt haben, entschlossen sich dann am    1. Juli 1875 im Dorf Niederlindhart selbst eine Freiwillige Feuerwehr aufzubauen.  Als Funktionen wurden da neben dem Hauptmann, der Adjutant, der Rottenführer, die Steiger und die Spritzenmänner genannt. Als Hauptmann fungierte Herr Lederer, als Adjutant Herr Schuhmacher Fischer. Zum Spritzenmeister wurde Herr Kupferschmied Helm gewählt. 

Aus dem Kassenbuch der Freiwilligen Feuerwehr ist zu entnehmen, dass 1881 Kommandant Ludwig Höcherl und Vorstand Lorenz Haberl die Geschicke in der Feuerwehr Niederlindhart leiteten.

Die Freiwillige Feuerwehr Niederlindhart führten seit ihrer Gründung als Hauptmann, jetzt Kommandant:  » 1875  Ludwig Lederer Ökonom,  1878 Karl Butzmann Kaufmann,  1881 Ludwig Höcherl Wagnermeister,  1898 Andreas Westermaier Ökonom, 1912 Josef Vilsmeier Schmiedemeister,  1934 Otto Lang Kaufmann,  1951 Josef Eder Landwirt, 1953 Otto Lang Kaufmann, 1958 Rupert Hadersbeck Kaufmann, 1962 Richard Hartl Landwirt, 1964 Vinzenz Heinrich Landwirt, 1969 Richard Zierer Bauer,    1977 Medard Zierer Bauer, 1979 Heinrich Kaiser Elektromeister, 2009 Franz Selmer Kaufmann, 2015 Christian Steinbauer Versicherungsfachmann. 2021 Stefan Schrömer Industriemeister-Metall.

Bereits vor dem 1. Weltkrieg konnte eine Hand-Druckspritze angeschafft werden, der im Zuge der Motorisierung dann im Jahre 1943 ein neuer Tragkraftspritzenanhänger mit einer neuen TS-8 der Firma Magirus folgte. Die Pumpe hatte einen Breuer-Motor mit  28 PS. 

Nach 17 Jahren konnte dann eine neue Motorspritze TS-8 der Marke Metz mit einem VW Motor im Jahre 1960 in Betrieb genommen werden. 1970 wurde mit dem Bau des neuen Gerätehauses begonnen, dass am 12. Januar 1971 bezogen werden konnte.  

Ein unvergesslicher Tag in der Geschichte unserer Wehr war auch der 6. Juni1982, als wir das 1. Feuerwehrauto einweihen konnten. Mit diesen Fahrzeug wurde in den kleineren Wehren der technische Wandel von Tragkraftspritzenanhänger, (der ja mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine gezogen werden musste) zu einem fahrbaren Untersatz vollzogen. 

Im Oktober 1993 nach 33 Jahren konnten wir wieder eine neue Tragkraftspritze unser Eigen nennen. Unsere alte TS-8 war nicht mehr reparabel und musste durch eine Neue ersetzt werden. Wir entschieden uns für eine Moderne TS-8 der Marke Rosenbauer, die mit einer elektrischen Startvorrichtung und einem BMW Aggregat ausgestattete TS-8 entspricht somit den neuesten Anforderungen an Leistung und Gewicht.

Nach fast 30 Jahren gab es wieder einen Grund zu feiern. Das TSF aus dem Jahre 1981 ist in die Jahre gekommen und wurde durch ein neues Fahrzeug ersetzt. Das TSF-Doppelkabine mit Kofferaufbau 4,5 to ist nach dem neuesten Stand der Technik, mit einem ausfahrbarem Lichtmast ausgestattet und besitzt auch einen Stromerzeuger 3 kVA. Am 20 Juni 2010 wurde dann im Zuge eines Florianifestes dem Fahrzeug der kirchliche Segen durch BGR Pfarrer Alfred Huber erteilt. Nun ist unsere Wehr wieder in einem hervorragenden Ausrüstungsstand und für die künftigen Einsätze gerüstet.